Mann, Frau, Apfel. Das ist der flotte Dreier, mit dem die Geschichte beginnt. Leider. Denn was wäre uns nicht alles erspart geblieben, wenn diese blöde Sache mit der Schlange nicht gewesen wäre! Aber Adam und Eva, die Vorläufer sämtlicher Ehen, Langzeitbeziehungen und Tagesabschnittsverhältnisse, mussten sich ja verführen lassen, wurden dafür aus dem Paradies vor die Tür gesetzt, und da stehen wir heute noch – Paradies verrammelt. Und so müssen sich Mann und Frau bis heute rumschlagen mit Missverständnissen, Eifersucht, Problemgesprächen und Trennungsseminaren, also mit allen „Erfreulichkeiten“, die das Beziehungsleben so zu bieten hat.
Die modere Beziehung ist offen und emotionsflexibel. Von der hormonüberfluteten Liebschaft bis hin zur Ehe aus Kalkül: Manche heiraten gleich mit 18, aber nicht aus Liebe, sondern weil Ehepartner bei Klassenarbeiten voneinander abschreiben dürfen. Andere bleiben trotz Zerrüttung noch zusammen, weil es halt beim Pizzaservice einen Mindestbestellwert gibt.
Und mal Hand aufs Herz: Wie ist das bei Ihnen? Welcher Satz macht Ihnen mehr Freude? „Ich liebe dich“ oder „Wir öffnen Kasse 2 für Sie“? Denn eine Beziehung zu haben heißt, die Sorgen miteinander zu teilen, die man allein gar nicht gehabt hätte. Eine typische loselose- Situation. Aber es sind eben diese hinreißenden Gefühle damit verbunden.
Frank Sauers unnachahmliche Mischung aus Witz und Tiefgang blinzelt hier mal wieder frech unter der Bettdecke hervor. Er gräbt sich tief in den Beziehungsdschungel aus Polygamie und Psychologie, aus Zwangsheirat, Coronakoller, ehegeschädigten Garnelen
und artgerechter Männerhaltung. Und am Ende hockt er kichernd auf dem Baum der Erkenntnis und resümiert: Wenn Gott Adam und Eva aus Lehm gebacken und ihnen dann den göttlichen Atem eingehaucht hat, dann ist der Mensch – ein Pustekuchen.